Geschichte
Räume voller Geschichte…
Der Schlosskeller ist ein Restaurant, das sich in der grössten, barocken Palastanlage der Schweiz, dem Stockalperpalast, befindet. Eigentümerin ist die Burgerschaft Brig-Glis, die den Betrieb an bewährte Gastronomen verpachtet. Der Schlosskeller verbindet Tradition und Gemütlichkeit mit gehobener Küche. Während sich im Schlosskeller ganz Brig zum Apéro, zum Schwatz oder zum Mittagessen trifft, sind die historischen Säle Treffpunkt für Menschen mit gehobenen Ansprüchen an eine regionale, frische Küche. Das alte Gemäuer des Schlosskellers geht zurück auf einen grossen, wenn auch umstrittenen Walliser des 17. Jahrhunderts.
Kaspar Stockalper vom Thurm (1609 – 1691) war der Fugger der Alpen, der genialste Frühkapitalist weit und breit und handelte mit allem: mit Söldnern und Schnecken, mit Salz und Erzen. Er kaufte und verkaufte, was auch immer Profit versprach. Er notierte in sieben Sprachen alles in seinen Büchern, selbst wann und wie er seine Partner bestach oder betrog. Kein Privater der Schweiz konnte sich im 17. Jahrhundert einen grösseren Palast bauen lassen. Der Neid – so sagt man – ist der älteste Walliser und so vertrieben die Walliser notabene den reichen und mächtigen grossen Stockalper 1679 nach Domodossola ins Exil. Sein Vermögen wurde aufgeteilt. Seine Geschäfte wanderten in andere Regionen ab. Verarmt und verbittert durfte er später wieder nach Brig zurückkehren und in seinem Schloss sterben.
Das „Alte Stockalperhaus“, in dem der Schlosskeller liegt, diente Kaspar Stockalper vom Thurm als Wohnhaus. Er erbaute das Handelshaus, den Stockalperpalast, zwischen 1651 und 1671. Wenn er in seinem Testament von den zwei Palästen spricht, so sah er beide Bauten, stets als dreiteilige Einheit, mit Bezug zu Mond, Stern und Sonne als auch zu den drei hl. Königen mit seinem Namenspatron Kaspar als Hauptturm im Schlosshof. Die beiden anderen Türme sind nach Melchior und Baltasar benannt. Zwischen dem Wohnhaus und dem Handelshaus befindet sich die Hauskapelle zu den drei hl. Königen mit dem Silberaltar des Augsburger Silberschmieds Samuel Hornung. Nach denkwürdigem Urnengang am 29./30. Mai 1948 wurde der Palast von der Gemeinde Brig erworben. Durch das Errichten der „Schweizerischen Stiftung für das Stockalperschloss“ wurde die Renovation zwischen 1956 – 1961 ermöglicht. Heute befinden sich im Stockalperschloss verschiedene Verwaltungen, so unter anderem die Gemeindeverwaltung Brig-Glis. (Text teils aus www.brig.ch)